Projekte
Reduzierung von Treibhausgasemissionen durch
- Klimaschutztechnologien bei der Stromnutzung
- Maßnahmen zur in situ Stabilisierung von Deponien
Ein Förderprojekt im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative
Im Rahmen der Initiative „Klimaschutzprojekte in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) werden investive Maßnahmen gefördert, die unmittelbar zu einer nachhaltigen Reduzierung von Treibhausgasemissionen führen.
Ein Teilbereich des Förderprogramms ist die Nutzung hocheffizienter Technologien bei der Sanierung von Innen- und Hallenbeleuchtung. Ein weiterer Teilbereich betrifft Investitionen in Klimaschutztechnologien zur aeroben in-situ-Stabilisierung von Deponien.
Mehr Informationen zur Nationalen Klimaschutzinitiative:
www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie
Wir nehmen an 3 Projekten zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen teil:

Sanierung der Hallenbeleuchtung der Sickerwasserreinigungsanlage
Seit 1994 betreibt die Abfallentsorgung Kreis Kassel im Gewerbegebiet der Stadt Hofgeismar eine Deponiegasnutzungs- und Sickerwasserreinigungsanlage. Da die zu dieser Anlage gehörige Deponie Kirschenplantage wird derzeit noch betrieben so dass die Sickerwasserreinigungsanlage mehr als 50 Jahre in Betrieb sein wird.
Gegenstand der Förderung war der Einbau hocheffizienter LED-Beleuchtungs-, Steuer- und Regelungstechnik bei der Sanierung der Innen- und Hallenbeleuchtung mit einem CO2- Minderungspotenzial von mindestens 50%
Förderkennzeichen: FKZ 03KS8053
Gesamtinvestition: 27.286,26 Euro
Förderquote: 40%
Förderbetrag: 10.914,50 Euro
Die Hallenbeleuchtung in der Sickerwasserreinigungsanlage wurde im Jahr 2013 gemäß den Fördervorgaben erneuert:
Jährliche Stromeinsparungen gesamt: 11.317 kWh/a
C02-Einsparungen gesamt über Lebensdauer: 134 Tonnen
In-Situ-Stabilisierung der Deponie Kirschenplantage
Auf stillgelegten Deponien bzw. in Deponieabschnitten, auf denen Hausmüll, hausmüllähnliche Gewerbeabfälle und andere Abfälle mit hohem organischen Anteil abgelagert worden sind, geht die Deponiegasproduktion zurück. Nach Unterschreiten einer bestimmten Gasbildungsrate kann das entstehende Deponiegas nicht mehr wirtschaftlich genutzt werden.
Die Deponie „Kirschenplantage“, die von der Abfallentsorgung Kreis Kassel bei Hofgeismar betrieben wird, verfügt über einen ca. 9 ha großen Altbereich sowie über einen ca. 6 ha großen Erweiterungsbereich, die beide mit Oberflächenabdichtungen versehen sind und bei denen die Deponiegasproduktion stark rückläufig ist.
Zur Verbesserung des Langzeitverhaltens der Deponie (Reduzierung der Schwachgasproduktion, der Sickerwasserbelastungen und der Restsetzungen) und zur Verkürzung der sogen. Nachsorgephase der Deponie und damit zu Verringerung von Emissionen klimaschädlicher Gase wird zur beschleunigten Reduzierung biologisch abbaubarer organischer Anteile eine in situ – Stabilisierung dieser Deponiebereiche durchgeführt.
Die hierfür erforderlichen baulichen Maßnahmen werden durch das BMU gefördert.
Gegenstand der Förderung sind Verfahren der Saug- oder Druckbelüftung (aerobe In-situ- Stabilisierung) sowie Kombinationen dieser Belüftungsverfahren mit einer gezielten, bedarfsabhängigen Infiltration von Wasser. Über den gesamten Bilanzzeitraum bis zum vollständigen Abklingen der Methanbildung der Deponie betrachtet, muss die Maßnahme ein CO2(eq)-Minderungspotenzial von mindestens 50 % gegenüber einem Szenario klassischer Deponiegaserfassung und -behandlung aufweisen. Dieses Minderungspotenzial muss durch eine Potenzialanalyse, belegt sein.
Förderfähig sind die anfallenden Ausgaben für Investitionen und Installationen geeigneter Technologien zur Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen von Deponien, in denen vor dem 01.06.2005 in erheblichem Umfang biologisch abbaubare Abfälle abgelagert wurden und deren Methanbildung soweit abgeklungen ist, dass eine energetische Nutzung des Deponiegases nicht mehr möglich ist.
Projekt: | In-Situ-Stabilisierung Erweiterungsbereich | In-Situ-Stabilisierung Altdeponie |
Förderkennzeichen: | FKZ 03KS8042 | FKZ 03K03697 |
Gesamtinvestition: | 284.182 Euro | 489.285 Euro |
Förderquote: | 50% | 50% |
Förderbetrag: | 142.091 Euro | 244.642 Euro |
Ausführungszeit | 2014 | 2017 |
CO2(eq)-Minderung | 18.139 to im Zeitraum Dez 2014 bis Dez 2021 | 5.306 to im Zeitraum Dez 2017 bis Dez. 2021 |
Verbesserung der Deponiegaserfassung
Die Ablagerungssektoren 3 und 4 der Deponie Kirschenplantage werden seit dem Jahr 1998 verfüllt. Bis Mitte 2005 wurden hier überwiegend Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle (insgesamt ca. 265.000 t), die auch heute noch Deponiegas entstehen lassen. Im Jahr 2021 wurde eine Analyse der technisch und wirtschaftlich umsetzbaren Treibhausgasminderungspotentiale durchgeführt.
Die hierfür erforderlichen Untersuchungen wurden im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative gefördert:
Projekt: | Untersuchung zur Optimierung der Deponiegasfassung in den |
Förderkennzeichen: | FKZ 67K14715 |
Gesamtinvestition: | Euro 52.560 |
Förderquote: | 50% |
Förderbetrag: | 25.014 Euro |
Ausführungszeit | 2020 / 2021 |
Anhand der gewonnenen Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen werden für die Optimierung der Gasfassung und somit die Senkung der THG-Emissionen für die Sektoren 3 und 4 der Deponie Kirschenplantage folgende Maßnahmen empfohlen:
- Installation und Einsatz einer ausgewählten Schwachgastechnologie für einen langjährigen Betrieb;
- Kontinuierliche Bestimmung der Gaszusammensetzung unter besaugtem Zustand an/in umliegenden bestehenden Gasbrunnen zur optimierten Einregelung der Gaserfassung;
- Optimierungsarbeiten am Gaserfassungssystem durch Neuerrichtung von Vertikalgasbrunnen;
- Neuverlegung von Absaugleitungen und Anpassung der Gasunterstationen auf den aktuellen Gasabsaugbetrieb sowie dauerhafte Absenkung der Wassereinstauung.
Die entsprechenden baulichen Maßnahmen sollen in 2022/2023 durchgeführt werden.