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Standorte und Aufgaben

Abfuhr und Einsammlung, Entsorgungszentren, Biokompostierung, Deponie, Stoffstrom, Umschlag, Photovoltaik, etc.

Entsorgungszentrum Kirschenplantage Hofgeismar (EZK)

Das ca. 1 km nordwestlich der Stadt Hofgeismar gelegene Entsorgungszentrum  Kirschenplantage ist die zentrale Annahmestelle für nahezu alle Abfallarten und Standort für eine stoffstromspezifische Abfallbehandlung im Landkreis Kassel.
Cirka 60.000 Tonnen Rest- und Bioabfall, Sperrmüll, Gewerbeabfälle und Bauschutt werden dort jährlich umgeschlagen, verwertet, zwischen- oder abgelagert.
Zum Standort Kirschenplantage gehören u. a. die Abt. Einsammlung - und Abfuhr, eine Recyclinghof, eine Umschlaganlage, eine Biokompostierungsanlage, die Deponie und das Abfallzwischenlager.

 

Recyclinghof am EZK

Am Standort Hofgeismar steht ein moderner und bürgerfreundlicher Recyclinghof den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreise Kassel zur Verfügung. Im Zuge der neuen Planung und Gestaltung des bestehenden Recyclinghofes, stand auch hier der Servicegedanke ganz besonders im Vordergrund.

Abladeflächen zu den Containern sind erhöht angeordnet, sodass eine komfortable Anlieferung der Wertstoffe und Abfälle möglich ist. Großzügige Fahrflächen mit einer durchdachten und übersichtlichen Verkehrsführung bieten ausreichend Platz, um auch mit Anhänger zu rangieren.

Für den auf unseren eingenen Anlagen produzierten Qualitätskompost und die verschiedenen losen, gebrauchsfertigen Erden, wurde eine große Verkaufsfläche mit ansprechenden Produktboxen eingerichtet.

Ein übersichtliches Konzept mit einer großflächigen Kennzeichnung der Container und Verkaufsstellen sorgt für eine leichte Orientierung.

Einsammlung und Abfuhr am EZK

Der Bereich Einsammlung und Abfuhr hat mit der Tourenplanung, dem Containerservice und der Fahrzeugwerkstatt ihren Standort am Entsorgungszentrum Kirschenplantage in Hofgeismar.

In 11 Städten und Gemeinden des nördlichen Kreisgebietes mit ca. 83.000 Bürgerinnen und Bürgern (35 % der Gesamteinwohnerzahl des Landkreises) leeren wir die Restabfallbehälter und die Biotonnen.
In Kooperation betreiben wir darüber hinaus die KEG (Kasseler Entsorgungsgesellschaft).

In den weiteren 17 Städten und Gemeinden leert ein von uns beauftragter Privatunternehmer die Restabfallbehälter und die Biotonnen.

Kreisweit holen wir den gesamten Sperrmüll sowie die Elektrogeräte und Metalle ab und leeren die Papierbehälter.

Der Fuhrpark des Abfuhrbereichs besteht aus insgesamt 34 Sammelfahrzeugen, deren jeweiliges Gesamtgewicht zwischen 3,5 und 32,0 t liegt.
Am Standort Hofgeismar stehen davon 29 Sammelfahrzeuge und am Entsorgungszentrum Lohfelden weitere 4 Sammelfahrzeuge sowie 2 Containerfahrzeuge. Dies ermöglicht kürzere Wege zur Leerung der Behälter in den jeweiligen Städten und Gemeinden des Landkreise Kassel. Die Tourenplanung koordiniert für beide Standorte den Personal- und Fahrzeugeinsatz.

Für die Einsammlung von Restabfall, Bioabfall, Papier werden 19 Abfallsammelfahrzeuge (zzgl. Ersatzfahrzeuge) eingesetzt. Zur Besatzung gehören ein Fahrer und, je nach Struktur des Sammelgebietes, ein oder zwei Werker zur Leerung der Behälter.

Für die Abholung des Sperrmülls (z.B. Möbel) sind 4 bis 5 spezielle Sammelfahrzeuge im Landkreis Kassel unterwegs. Mit einem Fahrer und einem Werker ist der LKW besetzt und beide Mitarbeiter laden den Sperrmüll.

Für die Abholung der Elektrogeräte und Metalle stehen 3 Pritschenfahrzeuge zur Verfügung. Ein Fahrer und ein Werker bilden die Besatzung; technische Hilfsmittel (u.a. Kran, Ladebordwand) erleichtern deren Ladetätigkeiten.

Verpackungen werden in Gelben Säcken und ab 2021 in Gelben Tonnen durch ein privates Unternehmen kreisweit abgeholt.

Zwei kleinere Pritschenfahrzeuge mit jeweils einem Fahrer liefern im Rahmen des Behälteränderungsservice neue Abfallbehälter aus, tauschen kaputte gegen intakte oder holen nicht mehr benötigte Behälter ab. Verschiedenste Behältnisse wie Vorsortiergefäße, Faltcontainer, Biobeutel und Abfallsäcke werden parallel dazu an die Rathäuser der Städte und Gemeinden geliefert. Letztgenannte Aufgaben übernehmen auch Kollegen, die mit einem Kleintransporter Behälterstandplätze bei Großwohneinheiten anfahren, um dort für Sauberkeit zu sorgen.

Zum Containerservice gehören 10 LKW und über 400 Abroll- und Absetzcontainer in allen gängigen Größen. Zu den Kunden gehören kommunale Einrichtungen, Großwohneinheiten, Gewerbetreibende und Privatpersonen. Die vielseitigen technischen Ausstattungen der Containerfahrzeuge und der Container gewährleisten, dass fast alle Kundenwünsche erfüllt werden können.

Die eigene Fahrzeugwerkstatt stellt sicher, dass sämtliche Abfallsammel- und Containerfahrzeuge, Bau- und Spezialmaschinen sowie Dienstwagen gewartet und repariert werden.

Deponie Kirschenplantage Hofgeismar

Deponie
Die Deponie Kirschenplantage war von 1973 bis Juni 2005 die zentrale Entsorgungsanlage für Abfälle aus dem Landkreis Kassel. Die Deponie hat eine Fläche von insgesamt 28 ha, die in 9 Sektoren mit unterschiedlichen Ausbau- und Nutzungsgraden eingeteilt ist. Bereits in den fünfziger Jahren wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Kalksteinbruches Abfall aus der Stadt Hofgeismar abgelagert. Im Juni 2005 wurde die Deponierung nicht vorbehandelter Abfälle bundesweit verboten, seitdem dürfen nur weitgehend immissionsneutrale Abfälle deponiert werden. Trotzdem ist die Deponie ein ganz wesentlicher Baustein für die Abfallwirtschaft im Landkreis Kassel, denn neben der Ablagerung immissionsneutraler Abfälle, wurde auch ein Abfallzwischenlager auf einem Teil der Einbaufläche eingerichtet. Dieses für 120.000 t genehmigte Zwischenlager wurde 2005 eingerichtet, um Entsorgungsengpässe zu vermeiden. Seit 2006 stehen jedoch genug externe Entsorgungsanlagen für die Verwertung und Entsorgung von Abfällen aus dem Landkreis Kassel zur Verfügung, so dass das Zwischenlager nur noch als so genanntes „Notfalllager” betrieben wird, um eine Entsorgungssicherheit auch bei Ausfall externer Entsorgungsanlagen zu gewährleisten. Das Zwischenlager gewährleistet mittel- und langfristig eine hohe Flexibilität bei der Abfallbehandlung.

Aufbau und Betriebsablauf
Die einzelnen Sektoren der „Neudeponie” wurden abschnittsweise nach dem aktuellen Stand der Deponiebautechnik ausgebaut und verfüllt.
Da der vorhandene Müllkörper durch Umsetzungsprozesse noch bis zu 20 % seiner ursprünglichen Höhe verliert, kann die endgültige Oberflächenabdichtung mit anschließender Rekultivierung erst in circa zehn Jahren erfolgen, wenn die Setzungen weitgehend abgeschlossen sind und keine Schäden am Oberflächen-Abdichtungssystem mehr hervorrufen können.
Um den Deponiegasaustritt und die Sickerwasserneubildung schon vor Ablauf dieser zehn Jahre zu reduzieren, erhielten die bis Juni 2005 verfüllten Sektoren der Neudeponie eine temporäre Oberflächenabdichtung, die für den Bau der endgültigen Oberflächenabdichtung genutzt werden kann. Alle Deponieteile sowie das Abfallzwischenlager werden aus Gründen des Klimaschutzes aktiv entgast.
Die Umweltfabrik (Deponiegasnutzungs- und Sickerwasserreinigungsanlage), befindet sich in einer Entfernung von ca. 2,5 km zum Deponiegelände im Industriegebiet von Hofgeismar.

Umweltaspekte
Zum 01.06.2005 trat bundesweit eine neue gesetzliche Regelung in Kraft, aufgrund derer sich die Ablagerungsbedingungen stark verändert haben.
Die Deponierung von Restabfällen und anderen Abfällen wurde verboten.
Trotz erheblicher Fortschritte in der Deponietechnik mit aufwändigen Maßnahmen zur Abdichtung, Sickerwassererfassung und –behandlung und Deponiegasnutzung wurden diese Maßnahmen vom Gesetzgeber als nicht ausreichend angesehen, da hierdurch negative Auswirkungen der Deponierung auf die Umwelt nicht ausgeschlossen werden können.
Seit dem Deponierungsverbot für Rest- und andere Abfälle dürfen nur noch weitgehend immissionsneutrale Abfälle wie z.B. Schlacken und Sande deponiert werden.
Daher hat sich die Menge der deponierten Abfälle entsprechend verringert.

Kostenaspekte
Die ursprünglich genehmigte Kapazität der seit 1989 genutzten „Neudeponie” belief sich auf insgesamt circa 3,2 Millionen cbm Einbauvolumen.
In den derzeit genutzten und somit bereits basisabgedichteten Sektoren 3 und 4 steht noch ein Einbauvolumen von ca. 200.000 cbm zur Verfügung. Ob und in welchem Umfang dieses Volumen noch genutzt werden kann, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt ungewiss. Es ist nicht davon auszugehen, das darüber hinausgehendes Einbauvolumen, welches auf Basis der damaligen Gesetzeslage genehmigt wurde, noch genutzt werden wird.

Die Deponierung von Abfällen verursacht Kosten für den Betrieb, den Ausbau und die Rekultivierung, die über die Deponiegebühren gedeckt werden.
Auch wenn nunmehr keine nennenswerten Abfallmengen mehr deponiert werden und damit einhergehend auch kaum noch Deponiegebühren eingenommen werden, erfordert der bis zu diesem Zeitpunkt deponierte Abfall noch ein umfangreiches Nachsorgeprogramm, um Gefährdungen der Umwelt so gering wie möglich zu halten.
Das bedeutet, dass in der Kalkulation auch die Kosten für den Zeitraum nach der eigentlichen Deponierung, der Nachsorgephase, berücksichtigt wurden, um dem Abfallanlieferer eine verursachergerechte Deponiegebühr berechnen zu können.
In der Gebührenkalkulation für die Deponie wurden daher sämtliche Ausgaben, die mit dem Deponieobjekt verbunden sind, auf das jeweils zur Verfügung stehende Deponievolumen bzw. den oder die entsprechenden Sektor/en derart verteilt, dass sich ein einheitlicher Kostensatz pro cbm an Verfüllvolumen ergibt.

Eigenkontrollbericht
Eigenkontrollbericht 2018 (PDF-Datei)

Photovoltaikanlage
Wir betreiben seit 2013 am Entsorgungszentrum Kirschenplantage in Hofgeismar eine Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von ca. 2,5 MWpeak pro Jahr. Die Anlage erzeugt ca. 2,5 Mio Kilowattstunden pro Jahr. Diese Leistung entspricht dem Jahresverbrauch von 600 vier-Personenhaushalten.
Die Dachflächenanlagen auf den Gebäuden der Biokompostierungshalle, und der Lagerhalle haben eine  Gesamtanschlussleistung von ca. 500 kWpeak und die Freiflächenanlage auf ca. 3.7 ha der Altdeponie ca. 2.000 kWpeak.

Hintergrund:
Bei der Nutzung eines alten Deponiekörpers darf das Abdichtungssystem nicht durch den Bau der Photovoltaikanlage beschädigt werden, Hierdurch entsteht ein höherer Planungs- und Konstruktionsaufwand als bei herkömmlichen Freiflächenanlagen an. Obwohl es in Hessen kein Förderprogramm wie in anderen Bundesländern für eine derartige Nutzung alter Deponien gibt, ist die Deponie Kirschenplantage bereits die siebte Deponie in Hessen, auf der eine Photovoltaikanlage errichtet wird.

Die ökologischen Vorteile sind groß und vielfältig:
Da stillgelegte Deponien günstige Standorte zur Erzeugung erneuerbarer Energien sind, hatte der Kreistag bereits 2011 beschlossen, die Nutzung von Solar- und Windenergie am Standort Kirschenplantage zu überprüfen. Die Prüfungen ergaben, dass beide Nutzungen technisch möglich und wirtschaftlich zu betreiben sind. Auf die Errichtung einer Windkraftanlage wurde aber aus Gründen des Naturschutzes verzichtet, da die dort vorkommenden roten und schwarzen Milane nicht gefährdet werden sollten.

Mit dem Betrieb von Photovoltaikanlagen auf dem EZK können nun neue Energieformen auf verträgliche und sinnvolle Art in die Landschaft integriert werden:
•    Erzeugung von  ca. 2,5 Mio kWh Strom aus erneuerbaren Energien
•    Verminderung der CO2 Emission um ca. 2.000 t/a
•    Rückführung von vorgenutzten Flächen in den Wirtschaftskreislauf   (Flächenrecycling, keine Flächenkonkurrenz zu landwirtschaftlicher Nutzfläche) Nutzung von brachliegenden Flächen unter Ausschluss der Flächenkonkurrenz zu landwirtschaftlichen Nutzflächen
•    Laut landschaftspflegerischem Begleitplan keine Beeinträchtigungen der natürlichen Schutzgüter Boden, Wasser, Luft, Flora und Fauna.
•    Laut eigens erstellter „Sichtbeziehungsstudie“ keine Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes

Die Wirtschaftlichkeit wird mit einem differenzierten Nutzungskonzept optimiert: Die Leistung der Photovoltaikanlagen wurde auf Basis eines langjährigen Mittelwertes der vom Deutschen Wetterdienst gemessenen Solarstrahlung am Standort Hofgeismar ermittelt. Würde 100 % des erzeugten Stroms in das öffentliche Netz eingespeist und eine Einspeisevergütung nach EEG erzielt, hätte die gesamte Photovoltaikanlage eine Amortisationszeit von 15,5 Jahren. Dieser Zeitraum liegt unterhalb des gesetzlich zugesicherten Einspeisevergütungszeitraums von 20 Jahren. Damit ist die grundsätzliche wirtschaftliche Machbarkeit des Vorhabens gesichert.

Optimierung durch Eigenstromnutzung: Die Wirtschaftlichkeit der Anlage wird durch Eigenstromnutzung nochmals deutlich verbessert, da die Stromgestehungskosten (sämtliche Kosten und Gebühren inkl. Betriebskosten während der Laufzeit) der neuen Photovoltaikanlagen deutlich unterhalb der  aktuellen Strombezugskosten (= Einkauf von Strom) liegen. Die eigene Nutzung des selbst erzeugten Sonnen-Stroms bedeutet eine Abkopplung von künftigen Strompreiserhöhungen. Die zusätzlichen wirtschaftlichen Vorteile der nächsten Jahre sind damit schon vorgezeichnet.
Es wurde untersucht, wie viel Strom im Entsorgungszentrum Kirschenplantage direkt verbraucht werden kann und welche Menge des dann „überschüssigen“ Stroms in anderen Anlagen der Abfallentsorgung Kreis Kassel bzw. auch in  landkreiseigenen Anlagen (z.B. Schulen) genutzt werden kann. Bei einer Eigenstromnutzung kann der Strom nur in unmittelbarer räumlicher Nähe zur Erzeugeranlage verbraucht werden. Zur Versorgung von anderen Einrichtungen des Landkreises Kassel muss das öffentliche Stromnetz genutzt werden. Die hierfür zusätzlich anfallenden Gebühren und Aufschläge, die den Stromgestehungskosten zugerechnet werden, müssen den Strombezugskosten, der zu versorgenden Liegenschaften, gegenüber gestellt werden.

Optimierung durch Direktvermarktung: Das EEG bietet Anlagenbetreibern hierfür auch die Möglichkeit, den Strom regional direkt zu vermarkten. Dies kann die Stromversorgung von Dritten in größerem Abstand zur Erzeugeranlage sein. Als Dritte können die Anlagen der Abfallentsorgung Kreis Kassel an anderen Standorten und Gebäude des Landkreises Kassel, z.B. die Kreisverwaltung und die Schulen, mit diesem Öko-Strom versorgt werden. Für die Nutzung des öffentlichen Netzes fallen Gebühren und Zuschläge an, die den reinen Stromgestehungskosten zugeschlagen werden, die EEG-Umlage muss für diesen Strom nicht entrichtet werden. Die Kosten für den direkt vermarkteten Solarstrom sind schon heute mit den Kosten für den Strombezug des Landkreises Kassel konkurrenzfähig. Unter der Berücksichtigung zukünftiger Strompreiserhöhungen ergeben sich auch für diese Art der Solarstromnutzung interessante Optionen die weiterverfolgt werden sollten.

Photovoltaikanlage am EZK

Wir betreiben seit 2013 am Entsorgungszentrum Kirschenplantage in Hofgeismar eine Photovoltaikanlage mit einer Gesamtleistung von ca. 2,5 MWpeak pro Jahr. Die Anlage erzeugt ca. 2,5 Mio Kilowattstunden pro Jahr. Diese Leistung entspricht dem Jahresverbrauch von 600 vier-Personenhaushalten.
Die Dachflächenanlagen auf den Gebäuden der Biokompostierungshalle, und der Lagerhalle haben eine  Gesamtanschlussleistung von ca. 500 kWpeak und die Freiflächenanlage auf ca. 3.7 ha der Altdeponie ca. 2.000 kWpeak.

Hintergrund:
Bei der Nutzung eines alten Deponiekörpers darf das Abdichtungssystem nicht durch den Bau der Photovoltaikanlage beschädigt werden, Hierdurch entsteht ein höherer Planungs- und Konstruktionsaufwand als bei herkömmlichen Freiflächenanlagen an. Obwohl es in Hessen kein Förderprogramm wie in anderen Bundesländern für eine derartige Nutzung alter Deponien gibt, ist die Deponie Kirschenplantage bereits die siebte Deponie in Hessen, auf der eine Photovoltaikanlage errichtet wird.

Die ökologischen Vorteile sind groß und vielfältig:
Da stillgelegte Deponien günstige Standorte zur Erzeugung erneuerbarer Energien sind, hatte der Kreistag bereits 2011 beschlossen, die Nutzung von Solar- und Windenergie am Standort Kirschenplantage zu überprüfen. Die Prüfungen ergaben, dass beide Nutzungen technisch möglich und wirtschaftlich zu betreiben sind. Auf die Errichtung einer Windkraftanlage wurde aber aus Gründen des Naturschutzes verzichtet, da die dort vorkommenden roten und schwarzen Milane nicht gefährdet werden sollten.

Mit dem Betrieb von Photovoltaikanlagen auf dem EZK können nun neue Energieformen auf verträgliche und sinnvolle Art in die Landschaft integriert werden:
•    Erzeugung von  ca. 2,5 Mio kWh Strom aus erneuerbaren Energien
•    Verminderung der CO2 Emission um ca. 2.000 t/a
•    Rückführung von vorgenutzten Flächen in den Wirtschaftskreislauf   (Flächenrecycling, keine Flächenkonkurrenz zu landwirtschaftlicher Nutzfläche) Nutzung von brachliegenden Flächen unter Ausschluss der Flächenkonkurrenz zu landwirtschaftlichen Nutzflächen
•    Laut landschaftspflegerischem Begleitplan keine Beeinträchtigungen der natürlichen Schutzgüter Boden, Wasser, Luft, Flora und Fauna.
•    Laut eigens erstellter „Sichtbeziehungsstudie“ keine Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes

Die Wirtschaftlichkeit wird mit einem differenzierten Nutzungskonzept optimiert: Die Leistung der Photovoltaikanlagen wurde auf Basis eines langjährigen Mittelwertes der vom Deutschen Wetterdienst gemessenen Solarstrahlung am Standort Hofgeismar ermittelt. Würde 100 % des erzeugten Stroms in das öffentliche Netz eingespeist und eine Einspeisevergütung nach EEG erzielt, hätte die gesamte Photovoltaikanlage eine Amortisationszeit von 15,5 Jahren. Dieser Zeitraum liegt unterhalb des gesetzlich zugesicherten Einspeisevergütungszeitraums von 20 Jahren. Damit ist die grundsätzliche wirtschaftliche Machbarkeit des Vorhabens gesichert.

Optimierung durch Eigenstromnutzung: Die Wirtschaftlichkeit der Anlage wird durch Eigenstromnutzung nochmals deutlich verbessert, da die Stromgestehungskosten (sämtliche Kosten und Gebühren inkl. Betriebskosten während der Laufzeit) der neuen Photovoltaikanlagen deutlich unterhalb der  aktuellen Strombezugskosten (= Einkauf von Strom) liegen. Die eigene Nutzung des selbst erzeugten Sonnen-Stroms bedeutet eine Abkopplung von künftigen Strompreiserhöhungen. Die zusätzlichen wirtschaftlichen Vorteile der nächsten Jahre sind damit schon vorgezeichnet.
Es wurde untersucht, wie viel Strom im Entsorgungszentrum Kirschenplantage direkt verbraucht werden kann und welche Menge des dann „überschüssigen“ Stroms in anderen Anlagen der Abfallentsorgung Kreis Kassel bzw. auch in  landkreiseigenen Anlagen (z.B. Schulen) genutzt werden kann. Bei einer Eigenstromnutzung kann der Strom nur in unmittelbarer räumlicher Nähe zur Erzeugeranlage verbraucht werden. Zur Versorgung von anderen Einrichtungen des Landkreises Kassel muss das öffentliche Stromnetz genutzt werden. Die hierfür zusätzlich anfallenden Gebühren und Aufschläge, die den Stromgestehungskosten zugerechnet werden, müssen den Strombezugskosten, der zu versorgenden Liegenschaften, gegenüber gestellt werden.

Optimierung durch Direktvermarktung: Das EEG bietet Anlagenbetreibern hierfür auch die Möglichkeit, den Strom regional direkt zu vermarkten. Dies kann die Stromversorgung von Dritten in größerem Abstand zur Erzeugeranlage sein. Als Dritte können die Anlagen der Abfallentsorgung Kreis Kassel an anderen Standorten und Gebäude des Landkreises Kassel, z.B. die Kreisverwaltung und die Schulen, mit diesem Öko-Strom versorgt werden. Für die Nutzung des öffentlichen Netzes fallen Gebühren und Zuschläge an, die den reinen Stromgestehungskosten zugeschlagen werden, die EEG-Umlage muss für diesen Strom nicht entrichtet werden. Die Kosten für den direkt vermarkteten Solarstrom sind schon heute mit den Kosten für den Strombezug des Landkreises Kassel konkurrenzfähig. Unter der Berücksichtigung zukünftiger Strompreiserhöhungen ergeben sich auch für diese Art der Solarstromnutzung interessante Optionen die weiterverfolgt werden sollten.

Entsorgungszentrum Lohfelden (EZL)

Auf dem zwischen Lohfelden-Vollmarshausen und Kaufungen gelegenen Entsorgungszentrum Lohfelden befinden sind der Recyclinghof, die Biokompostierungs- und Vergärungsanlage und eine Umschlaganlage. Darüber hinaus sind hier 4 Sammelfahrzeuge für die Leerung der Papierbehälter sowie 2 Containerfahrzeuge stationiert. Dies ermöglicht kürzere Wege zur Leerung der Behälter in den im Umkreis befindlichen Städten und Gemeinden des Landkreise Kassel. Die Tourenplanung in Hofgeismar koordiniert für beide Standorte den Personal- und Fahrzeugeinsatz.

Recyclinghof am EZL

Seit April 2018, steht den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises Kassel nun, neben dem Recyclinghof am Entsorgungszentrum Kirschenplantage in Hofgeismar, eine neue Abgabestelle für ihre Wertstoffe und Abfälle zur Verfügung. Auf rund 10.000 Quadratmetern ist in Lohfelden ein moderner und bürgerfreundlicher Recyclinghof unterhalb der bestehenden Biokompostierungsanlage entstanden. Bei der Planung stand der Servicegedanke für die Bürgerinnen und Bürger ganz besonders im Vordergrund.

Container und Abladeflächen wurden erhöht angeordnet, so dass eine komfortable Anlieferung der Wertstoffe und Abfälle möglich ist. Großzügige Fahrflächen mit einer durchdachten und übersichtlichen Verkehrsführung bieten ausreichend Platz, um auch mit Anhänger zu rangieren.

Für den am Entsorgungszentrum Lohfelden produzierten Qualitätskompost und die verschiedenen losen, gebrauchsfertigen Erden, wurde eine große Verkaufsfläche mit ansprechenden Produktboxen eingerichtet.

Ein übersichtliches Konzept mit einer großflächigen Kennzeichnung der Container und Verkaufsstellen sorgt für eine leichte Orientierung.

Mit dem neuen Recyclinghof sind wir auch für die zukünftigen Anforderungen an eine moderne und kundenfreundliche Abfallwirtschaft gerüstet. Die Gesamtinvestitionen für das Bauvorhaben betrugen rund 1,8 Millionen Euro. Die Aufträge für die Baumaßnahme blieben vorwiegend in der Region.

Biokompostierungs- und Vergärungsanlage am EZL

Zur Erzeugung des Biogases haben wir 2011 auf unserem Betriebsgelände in Lohfelden-Vollmarshausen eine Biogasanlage als Erweiterung der bereits bestehenden Bioabfallkompostierung errichtet. Durch die energetische Nutzung der Bioabfälle wird die Kompostierung nicht aufgegeben, da die Gärrückstände nach der Biogasgewinnung kompostiert werden. Bei diesen Verfahren handelt es sich um eine ökologisch sehr sinnvolle Verwertung von Bioabfällen, die auch dem Klimaschutz in mehrfacher Hinsicht dient.

Wir nutzen Bioabfälle zur Energieerzeugung und ersetzen damit fossile Energieträger. Eine optimierte Biogasanlage emittiert pro Kilowattstunde Strom nur noch 16 Gramm CO². Das sind 98 Prozent weniger als beim Kohle- und Gasstrommix. Unsere neue Anlage trägt mit dazu bei, die Klimaschutzziele in Deutschland zu erreichen. Die Nutzung von Bioabfällen ist die klimafreundlichere Art Biogas zu produzieren.

Durch den Einsatz von Kompost können weiterhin auf Basis von fossilen Energieträgern hergestellte Dünger ersetzt und durch den Aufbau von Humus im Boden Kohlenstoffe gebunden werden, die bei Freisetzung zu einer weiteren Erwärmung der Erdatmosphäre führen würden.

Die Bioabfälle werden mit einem Radlader in Gärboxen verladen, die dann gasdicht verschlossen werden. Sie werden dann mit warmen Wasser beregnet, um so einen Vergärungsprozess in Gang zu setzen. Innerhalb von 21 Tagen gast der Biomüll aus. Nach einer Trocknungsphase wird der verbliebene Gärrest wie bisher weiter behandelt und kompostiert.

Die Gemeinde Lohfelden übernimmt das Biogas, welches wir durch Vergärung von jährlich 23.000 Tonnen Bioabfällen erzeugen, und leitet es über eine Gasleitung in das Zentrum von Lohfelden. Öffentliche Gebäude wie das Lohfeldener Rathaus mit dem Bürgerhaus und die Regenbogenschule wurden über eine Kraft-Wärme-Koppelungsanlagen angeschlossen und mit Wärme versorgt. Die Kraft-Wärme-Koppelungsanlagen erzeugen zusätzlich elektrische Energie, die ins Netz eingespeist wird. Darüber hinaus wird von einem BHKW am Standort der Biokompostierungsanlage die Vergärungsanlage mit Prozesswärme versorgt. Mit der so insgesamt erzeugten elektrischen Energie können mindestens 1.000 Haushalte versorgt werden.

Die Biokompostierungsanlagen in Lohfelden haben wir, wie auch die Biokompostierungsanlage in Fuldatal, am 01.01.2007 von einem privaten Firmenkonsortium erworben und die sieben Mitarbeiter in unseren Eigenbetrieb übernommen. Die Biokompostierungsanlage am Entsorgungszentrum Kirschenplantage betreiben wir bereits seit 1993 selbst.

Kompost und Erden - Mehr erfahren

Umschlaganlage am EZK und EZL

Eine Vielzahl von Abfällen aus dem Landkreis Kassel werden seit 01.06.2005 in externen Anlagen behandelt und verwertet. Am Entsorgungszentrum Kirschenplantage in Hofgeismar werden ca. 60.000 t Abfälle im Jahr umgeschlagen.

Am Entsorgungszentrum Lohfelden werden zusätzlich 20.000 t Restabfälle umgeschlagen.

An beiden Anlagen werden die Abfälle und Wertstoffe mit den vorhandenen Radladern zur Kostendämpfung in großräumige Transportfahrzeuge umgeladen. Die hierfür erforderlichen Kontrollen, Sortierungen und Ladevorgänge werden aus Gründen der Kostenersparnis mit eigenem Personal, Maschinen und Containern durchgeführt.

Biokompostierungsanlage Fuldatal

Die Biokompostierungsanlagen in Fuldatal haben wir am 01.01.2007 von einem privaten Firmenkonsortium erworben und die sieben Mitarbeiter in unseren Eigenbetrieb übernommen. Die Biokompostierungsanlage am Entsorgungszentrum Kirschenplantage betreiben wir bereits seit 1993 selbst.

Vorteile
Durch die Übernahme der Anlage können wir die Bioabfallkompostierung im gesamten Kreis in Eigenregie organisieren. Hierdurch ergeben sich Kosteneinsparungen, die die getrennte Bioabfallsammlung- und Verwertung auch aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll machen.
Bislang standen bei der Bioabfallkompostierung für uns die ökologischen Gründe im Vordergrund. In den vergangenen Jahren haben wir durch unser komfortables Sammelsystem und unsere Gebührenstruktur konsequent auf die getrennte Einsammlung und Verwertung der organischen Abfälle gesetzt und sind mit rund 187 kg pro Einwohner und 45.000 Tonnen organischer Abfälle jährlich einer der zwei Spitzenreiter in ganz Hessen.
Dies ist auch insbesondere vor dem Hintergrund erfreulich, dass die Bioabfallkompostierung zurzeit deutschland- und europaweit einen deutlichen Bedeutungszuwachs erfährt und somit die langjährige Praxis im Landkreis Kassel sozusagen auch rückwirkend eine Bestätigung erfährt.
Der aus den Bio- und Grünabfällen gewonnene Kompost dient der Bodenverbesserung in Haus- und Kleingärten, in der Landwirtschaft und bei Rekultivierungsmaßnahmen. Da Kompost viele Nährstoffe enthält, ersetzt sein Einsatz Mineraldünger und schont damit Bodenschätze und fossile Energieträger. Neben vielen anderen Vorteilen schützt die Düngung mit Kompost auch das Grundwasser vor Nitratanreicherung und schützt die Böden vor Bodenerosion und Austrocknung, ein Aspekt, der vor dem Hintergrund der Erderwärmung deutlich an Aktualität gewinnt.

Anlagentechnik
Die Anlage in Fuldatal verarbeitet seit der Inbetriebnahme Ende 1996 Bioabfälle aus den Städten und Gemeinden des mittleren Kreisgebietes.
Die Biokompostierungsanlagen hat zur Verarbeitung der Bioabfälle das System „Herhof“ installiert. Kernstück dieser Anlagentechnik sind geschlossene Rotteboxen (aus denen weder Luft noch Flüssigkeiten entweichen können), in denen das organische Material für 10 bis 14 Tage einer Intensivrotte zugeführt wird. Während der Intensivrotte wird Sauerstoff und Wasser zugeführt und hierdurch die Rotte beschleunigt.
In der Anlagen wird zertifizierter Qualitätskompost hergestellt.

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Stoffstrom-Management

Restabfallverwertung
Seit Juni 2009 werden die jährlich rund 38.000 Tonnen anfallenden Restabfall des Landkreises Kassel in der mechanischen Abfallaufbereitungsanlage in Weidenhausen (Werra-Meißner-Kreis) durch die Umweltdienste Bohn GmbH (Alsfeld) aufbereitet und anschließend im Heizkraftwerk der ebenso zur Unternehmensgruppe Bohn gehörenden B+T Energie GmbH in der Papierfabrik in Witzenhausen energetisch verwertet.

Der Vertrag gilt bis Mitte 2027 und kann bis Mitte 2031 verlängert werden. Die Verwertung der Restabfälle in der Region ist nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch eine sehr günstige Lösung.

Die mechanische Aufbereitungsanlage im Werra-Meißner-Kreis weist eine jährliche Behandlungskapazität von 120.000 Tonnen auf. 87 Prozent des aufbereiteten Abfalls wird als Ersatzbrennstoff mit mittlerem Heizwert im EBS-Kraftwerk Witzenhausen thermisch verwertet. Vier Prozent des Abfalls bestehen aus Metall, das aussortiert und in der Metallindustrie verwendet wird. Neun Prozent mineralische Abfälle werden im Baugewerbe verwertet.

Sperrmüllverwertung
Der Sperrmüll wird von den Sammelfahrzeugen direkt zu einer regionalen Entsorgungsfirma gebracht oder von den Kunden zu unseren Recyclinghöfen in Hofgeismar oder Lohfelden selbst angeliefert. 65 % des Sperrmülls wird einer der folgenden Verwertungsverfahren zugeführt:

PVC-Teile wie z. B. Schwimmbadfolien, Planschbecken, Rollläden werden zu Granulat vermahlen und im Rahmen einer hochwertigen, werkstofflichen Kunststoffverwertung für die PVC-Neuproduktion genutzt.

Alle anderen Hartkunststoffe wie z. B. Gartenstühle werden als gemischte Kunststofffraktion einer Kunststoffsortierung und Aufbereitung zugeführt.

Das Holz, welches den Großteil des Sperrmülls ausmacht, wird zur Energieerzeugung in effizienten Biomassekraftwerken eingesetzt.

Das Eisen-Metall wird verhüttet.

Aluminium wird wieder eingeschmolzen.

Der Sortierrest wird in einem Kraftwerk energetisch verwertet.

Verwertung sonstiger Abfälle
Weitere Abfälle, die zuvor noch deponiert wurden, werden ebenfalls seit Mitte 2005 in das Abfallbehandlungs- und Stoffstrommanagement mit einbezogen:

  • Baustellenabfällen werden in speziellen Sortieranlagen verwertbare Stoffe (Holz, Metall, Kunststoffe, Mineralien) entzogen, die weiter verwertet werden.
  • Gipsabfälle und Bauschutt werden in der Bauindustrie wiederverwertet.
  • Holz wird je nach Qualität entweder in der Spanplattenindustrie eingesetzt oder energetisch genutzt.
  • Siebreste aus den Biokompostierungsanlagen werden in Biomasseheizkraftwerke genutzt.

Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Wir prüfen ständig, ob und welche Behandlungs- und Verwertungsmöglichkeiten für verschiedene Abfallarten am Markt bestehen.

Umweltfabrik Hofgeismar

Die Umweltfabrik befindet sich im Gewerbegebiet „In der Molle“ der Stadt Hofgeismar ca. 2,5 km von der Deponie entfernt. Seit 1995 wird hier das auf der Deponie Kirschenplantage anfallende Deponiesickerwasser nach dem Stand der Technik gereinigt. Gleichzeitig wird hier das auf der Deponie erfasste Deponiegas einer Verwertung in einer Mikrogasturbine (Strom- und Wärmeerzeugung) zugeführt.

Sickerwasserreinigung
Das Deponiesickerwasser gelangt aus den Speicherbecken der Deponie über eine 2,5 km lange Druckrohrleitung zur Sickerwasserreinigungsanlage in die Umweltfabrik.
Die Sickerwasserreinigungsanlage besteht im Wesentlichen aus einer vorgeschalteten Flotation sowie einer zweistufigen Umkehrosmoseanlage als Hauptreinigungsstufe mit nachgeschalteter Hochdruckstufe. Die Anlagenleistung beträgt rund 9,5 m³/h.
Das gereinigte Sickerwasser wird mittels einer Pumpe über eine erdverlegte Abwasserleitung in den Fluß „Esse“ eingeleitet. 
Die Kontrolle und Überwachung des Anlagenbetriebes erfolgt über installierte Online-Messgeräte in den Zu- und Abläufen der Anlage sowie den jeweiligen Teilanlagen. Hiermit werden zum einen die für die Reinigung wesentlichen Wasserparameter erfasst (pH-Wert, Leitfähigkeit, Durchflussmengen u.a.).

Deponiegasnutzung
In der Umweltfabrik wird Deponiegas der Deponie Kirschenplantage zur Erzeugung von Strom und thermische Energie genutzt. Hierzu wird eine Mikrogasturbine als Blockheizkraftwerk betrieben. Der erzeugte Strom wird zum Betrieb der Sickerwasserreinigungsanlage eingesetzt. Stromüberschüsse werden in das öffentliche Stromnetz eingespeist. 

Die Temperaturen der Abgase am Austritt der Mikrogasturbine betragen rund 300°C. Die Wärmeenergie dieser Abgase kann in einem nachgeschalteten Warmwasserwärmetauscher für die Bereitstellung von Prozesswärme genutzt werden. Die anfallende Abwärme versorgt über ein Fernwärmenetz Schulen und Kindergärten im Stadtgebiet Hofgeismar mit Wärme.
Der elektrische Wirkungsgrad von Mikrogasturbinen liegt bei 28 bis 33 %, wobei der Gesamtwirkungsgrad durch die Nutzung der Abwärme auf ca. 90 % erhöht wird.

Standort Kassel/Kreishaus

Die Betriebsleitung, das Sachgebiet - Finanzen/Organisation und die Abteilung - Planung und Marketing, haben ihren Sitz in Kassel, Wilhelmshöher Allee 19 - 21 im 3. Stock des Neubaus der Kreisverwaltung (Kreishaus).

Sachgebiet Finanzen und Organisation
Das Sachgebiet -Finanzen und Organisation- ist zuständig für die gesamte Finanzbuchhaltung einschließlich der dazugehörigen Anlagenbuchführung und der Kostenrechnung.
Für diesen Aufgabenbereich obliegen dem Sachgebiet die Finanzverwaltung, das Versicherungswesen, die Kreditbewirtschaftung, das Beschaffungswesen sowie die Erstellung der Jahresabschlüsse (Bilanzen) und der jährlichen Wirtschaftspläne. Weiterhin gehört zu diesem Sachgebiet die Personalverwaltung einschließlich der Lohn- und Gehaltsabrechnungen sowie die IT-Administration.

Abteilung Planung und Marketing
In enger Zusammenarbeit mit der Betriebsleitung ist die Abteilung -Planung und Marketing-  zuständig für die konzeptionelle Entwicklung und Weiterentwicklung der Entsorgungssysteme, die Projektplanung und Ausschreibungen der Verwertungs- und Entsorgungsleistungen sowie der Entsorgungs- und Verwertungsanlagen.
Darüber hinaus werden hier alle Prozesse der internen und externen Unternehmenskommunikation entwickelt, gesteuert und umgesetzt.
Weiterhin bildet die Beratung der Bürgerinnen und Bürger, der Gewerbebetriebe sowie der kreiseigenen Schulen und Kindergärten des Landkreises Kassel einen Schwerpunkt. Im Vordergrund hierbei steht die Vermeidung und Verwertung von Abfällen.

 

Anfahrt/Standorte

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